Siegen, März 2023. Quantencomputer bewältigen Rechenleistungen für die Supercomputer tausende von Jahren benötigen. Damit werden Quantencomputer Probleme lösen, die heute unlösbar scheinen. Eine Schlüsselrolle nimmt das Siegener Deep-Tech-Startup eleQtron ein. Ihre eigens entwickelte MAGIC-Technologie ist weltweit einzigartig. Die ersten frei programmierbaren Quantencomputer sind bereits bestellt und werden 2024 ausgeliefert. An ihre Mission glauben nicht nur die Bundesministerien für Bildung und Forschung sowie Wirtschaft und Klimaschutz, sondern auch Venture-Capitalsts wie Earlybird. Mittlerweile konnte eleQtron Finanzmittel in Höhe von 50 Millionen Euro realisieren.
“Auf Basis unseres MAGIC-Konzepts entwickeln wir speziell auf die Lösung kommerzieller Probleme zugeschnittene Quantencomputer. Das Potenzial ist riesig, denn sie ermöglichen enorme Fortschritte auf den verschiedensten Gebieten: von Materialforschung, Logistik oder Supply Chain Management in der Industrie über individualisierte Produkte der Pharmabranche und Risk Management im Finanzwesen. Und das ist erst der Anfang. In der Zukunft werden Quantencomputer Probleme lösen, die heute unvorstellbar sind”, sagt Jan Henrik Leisse, Co-Founder und CEO von eleQtron.
Was nach Science-Fiction klingt, ist morgen Realität
Quantencomputer werden die ökonomische und ökologische Nutzung von Ressourcen maßgeblich verändern – und damit einen disruptiven Impact erzeugen. Durch die Möglichkeit, die komplexesten Rechenaufgaben binnen weniger Sekunden zu lösen, können in allen Branchen Optimierungen stattfinden – von der Logistik bis zum Finanzwesen und der Datensicherheit. Auch Medizin und Mensch werden von Quantencomputing profitieren: So können Medikamente individuell abgestimmt werden, da Stoffwechselreaktionen und damit Verträglichkeit und Wirksamkeit für jeden Einzelnen berücksichtigt werden können. Auch klassische Suchalgorithmen werden mit Quantenalgorithmen nicht Schritt halten können. Diese werden wesentlich schneller, effizienter und zielführender Ergebnisse finden können.
“Quantencomputer läuten einen Paradigmenwechsel in der Informationsverarbeitung ein. Auch hier lässt sich ohne Übertreibung von einer Zeitenwende sprechen. Die disruptive Kraft ist enorm und um ein Vielfaches höher als wir es von aktuellen KI-Anwendungen kennen. Es ist wichtig, dass mit eleQtron ein Startup aus Deutschland bei dieser Zukunftstechnologie an vorderster Stelle mit dabei ist”, sagt Jan Henrik Leisse.
Die derzeit größte Herausforderung bei der Herstellung der Quantencomputer ist die Abschirmung und Kontrolle der Qubits. Qubits sind die kleinste Recheneinheit eines Quantencomputers – das, was die Bits bei einem herkömmlichen Computer oder Supercomputer sind. Was Qubits im Vergleich so besonders macht: Sie können die Zustände 0 und 1 gleichzeitig annehmen – ganz im Gegensatz zu herkömmlichen Computern. Während ein Supercomputer also alle Aufgaben nacheinander berechnet, oder für mehr Parallelität mehr Prozessoren braucht, rechnet ein Quantencomputer prinzipiell alles parallel. So wird es möglich, dass ein Quantencomputer für eine hochkomplexe Aufgabe wenige Minuten benötigt, während ein Supercomputer tausende von Jahre braucht.
Die MAGIC-Technologie: weltweit einzigartig
Dass eleQtron hier eine Schlüsselrolle einnehmen wird, hat mit ihrer eigens entwickelten MAGIC-Technologie (MAgnetic Gradient Induced Coupling) zu tun. Denn anstatt die Qubits einzeln mit Lasern zu steuern, kombiniert eleQtron die Ionenfallentechnologie mit Hochfrequenzwellen. Die Qubits können so besser von äußeren Störungen abgeschirmt und wesentlich besser kontrolliert werden. Die Technologie ist wesentlich präziser und skalierbarer. “Hier haben wir weltweit die Nase vorn. Unsere Modelle übertreffen in den entscheidenden Kennzahlen die internationale Konkurrenz um Längen”, sagt Prof. Dr. Christof Wunderlich (CSO). Wunderlich ist der weltweit führende Experte für Quantencomputer mit hochfrequenzgesteuerten gefangenen Ionen. Er forscht seit über 30 Jahren in der Quantenforschung und arbeitete bereits mit mehreren Nobelpreisträgern zusammen. Ähnlich verhält es sich mit dem dritten Gründer, Dr. Michael Johanning (CTO). Auch Johanning ist seit knapp 25 Jahren in der Quantenforschung zuhause und arbeitete in der Vergangenheit mit Nobelpreisträgern zusammen. Um das Gründer-Trio versammelt sich ein mittlerweile 30-köpfiges internationales Team aus Experten und Expertinnen.
50 Millionen Euro für die Zukunft
In 2022 akquirierte das Deep-Tech-Startup Finanzmittel in Höhe von 50 Millionen Euro. Dazu gehörten Investitionen von unter anderem Earlybird und der Siegerlandfonds. Mit dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt ‘MAGIC App’ konnten eleQtron und die Kooperationspartner zudem zwei Aufträge in Höhe von über 82 Millionen Euro gewinnen. “Wir sind absolut überzeugt von unserer Technologie und freuen uns, dass auch andere das Potenzial sehen. Jetzt heißt es mit Vollgas weitermachen, die Konkurrenz im Rückspiegel behalten und die nächsten Milestones erreichen”, sagt Jan Henrik Leisse.
Über eleQtron:
eleQtron ist der erste deutsche Quantencomputerhersteller. Das Deep-Tech- Startup ist als Forschungsgruppe des Lehrstuhls für Quantenoptik der Universität Siegen gestartet und mittlerweile ein 30-köpfiges Team aus internationalen Experten und Expertinnen. 2020 gründeten Prof. Dr. Christof Wunderlich, Dr. Michael Johanning und Jan Henrik Leisse eleQtron in Siegen. Das Ziel: Quantencomputer endlich für reale Anwendungen nutzbar zu machen. Dafür setzt eleQtron auf die firmeneigene und bahnbrechende MAGICTechnologie (MAgnetic Gradient Induced Coupling), die die Steuerung der Ionen- Qubits skalierbar und sehr präzise macht. Zu den Investoren und Förderern zählen unter anderem das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und Earlybird.
